Weihnachtsansprache des Bürgermeisters
Weihnachtsansprache
„Ich will Weihnachten in meinem Herzen tragen und versuchen, es das ganze Jahr zu bewahren.“ (Charles Dickens)
Liebe Berglenerinnen, liebe Berglener,
Weihnachten steht wieder vor der Tür. Weihnachten 2022. Und es ging wieder ganz schnell… plötzlich ist das Jahr vorbei und man steckt wieder im altbekannten, oft selbst gemachten Weihnachtsstress.
Dabei war die Vorweihnachtszeit in den letzten beiden Jahren schon ganz anders, als in allen Jahren zuvor. Hatte doch die immer wieder aufflammende Pandemie und ihre Begleiterscheinungen unser tägliches Leben oftmals mehr beeinflusst, als wir es wahrhaben wollten.
In diesem Jahr hat nun aber ein weiteres Ereignis, das wir alle nicht für möglich gehalten hätten, unser tägliches Leben wiederum mehr beeinflusst, als wir dachten. Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verursacht vor Ort schreckliches Leid und zeigt uns nur zu deutlich, wie fragil unsere demokratischen Systeme sind und dass wir alle tagtäglich unsere Demokratie immer wieder aufs Neue verteidigen und erkämpfen müssen.
Dass mit diesem Krieg in Europa auch neue Fluchtbewegungen einhergehen, ist eine logische Folge. Ich danke allen Berglenerinnen und Berglenern, die im zurückliegenden Jahr Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflüchtet sind, bei sich aufgenommen haben und Ihnen einen sicheren Ort zum Leben gegeben haben. Um der teilweise komplizierten deutschen Bürokratie Herr zu werden, die manches recht umständlich gemacht hat, haben wir versucht, mit dem von unserem Integrationsteam organisierten Begegnungskaffee manche Hürde – auch auf sprachlicher Ebene – zu überwinden. Ich denke im Großen und Ganzen hat das auch ganz gut geklappt. Lassen Sie uns die Menschen, die egal aus welchem Land bei uns in Berglen Zuflucht finden, bei uns aufnehmen und sie an unserer Gemeinschaft teilhaben. Denn nur wenn sich ein Mensch in seinem Umfeld willkommen und wohl fühlt, will er auch dazugehören. Und genau das ist es, was wir uns für alle „Neu-Berglener“ ja auch wünschen: Seid willkommen, macht mit und bereichert unsere Gemeinschaft.
„Ich will Weihnachten in meinem Herzen tragen und versuchen, es das ganze Jahr zu bewahren.“
Und an dieser Stelle sind wir wieder beim Thema: Das diesjährige Weihnachtsfest. Der Autor Charles Dickens hat einst dieses Zitat geprägt. Worum geht es denn an Weihnachten eigentlich? Um Geschenke, einen leckeren Glühwein oder eine Weihnachtskarte?
Es geht eigentlich um unseren Nächsten, um die Menschen, die uns wichtig sind, die zu unserem Leben dazugehören und denen es vielleicht auch nicht so gut geht, wie uns – ob nun in finanzieller oder emotionaler Hinsicht. Weihnachten ist ein Fest der Freude und des Gebens. Im Grunde genommen geht es darum, einem anderen Menschen eine Freude zu machen und damit selbst Freude zu empfinden.
Genau das haben viele von Ihnen in diesem Jahr bereits gemacht – in ganz vielfältiger Weise. Sie haben Menschen ein Zuhause gegeben, Sie haben mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement andere Menschen unterstützt, vor Gefahren beschützt, sportliche und kulturelle Angebote erschaffen, Essen ausgefahren, Feste zum gemütlichen Beisammensein organisiert und sich politisch für Ihren Lebensmittelpunkt, unsere Berglen, eingebracht. Dafür kann ich mich als Bürgermeister nur bei Ihnen allen bedanken, denn ohne Ihre Mitwirkung gäbe es dieses tolle Angebot und die vielen Aktivitäten und Feste in unserer Gemeinde nicht. Herzlichen Dank!
Für mich erfüllt sich in diesem Jahr am Heiligen Abend noch ein ganz persönlicher Wunsch: In Rettersburg aufgewachsen, gehörte es zum Heiligen Abend einfach dazu, in den Kindergottesdienst in Oppelsbohm zu gehen und hinterher auf dem Dorfplatz den weihnachtlichen Klängen des Musikvereins Weißbuch und der Harmonie Oppelsbohm zu lauschen, bevor es dann mit den Eltern, Geschwistern und Großeltern nachhause zur Bescherung ging. Und natürlich war dabei die Ansprache des Bürgermeisters immer ein fester Bestandteil. Dass ich eines Tages selbst als Bürgermeister die Ehre haben sollte, am Heiligen Abend zu meiner Gemeinde zu sprechen, hätte ich damals nie gedacht. Ich freue mich darauf, Sie am Samstag, Heiligabend, um 16.30 Uhr am Weihnachtsbaum in der Oppelsbohmer Ortsmitte zu treffen.
Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mich in dieses Amt gewählt haben. Im zurückliegenden Jahr habe vieles gelernt und muss noch vieles lernen. Es macht mir aber nach wie vor Freude und Ihr größtenteils positiver und ermunternder Zuspruch gibt mir jeden Tag neue Kraft, die Dinge anzupacken und die anstehenden Herausforderungen gemeinsam mit meinem motivierten Team im Rathaus und unserem engagierten Gemeinderat zu meistern.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen der Gemeinde Berglen und auch ganz persönlich ein besinnliches Weihnachtsfest, Gesundheit und ein neues Jahr voller Zuversicht! Lassen Sie uns den Satz von Charles Dickens im Kopf behalten:
„Ich will Weihnachten in meinem Herzen tragen und versuchen, es das ganze Jahr zu bewahren.“
Ihr Bürgermeister
Holger Niederberger